Die Thematik des Suchtpotentials spielt auch bei Naturdrogen wie Kratom eine große Rolle. Besonders für Erstkonsumenten ist es ratsam, sich mit möglichen Risiken vertraut zu machen. Der Begriff „Sucht“ steht in diesem Zusammenhang für eine psychische und körperliche Abhängigkeit.
Das Gebiet rundum Sucht und Abhängigkeit ist für Kratom kaum erforscht und es gibt nur wenige konkrete Berichte von Konsumenten, die sich als abhängig bzw. süchtig bezeichnen.
Konsumenten die Kratom zur Linderung von chronischen Schmerzen verwenden können bei täglichem Konsum eine körperliche Abhängigkeit ausbilden. Eine hohe Konsumfrequenz (täglich oder öfter) und hohe Dosierungen begünstigen die Ausbildung einer Sucht.
In erster Linie ist Kratom eine Naturdroge die das Wohlbefinden des Konsumenten steigert und somit in sich schon ein Suchtpotential birgt. Generell neigen wir Menschen dazu, schöne Erlebnisse wieder erleben zu wollen. So verhält es sich auch mit dem Kratom. Die erlebte Wirkung möchte erneut hervorgerufen werden, das Gefühl wird erneut gesucht. Dabei handelt es sich weniger um ein körperliches Verlangen als den Wunsch, erneut sein Wohlbefinden zu steigern. Dieses Verlangen kennen wir von allem was Glücklich macht, also auch von Speisen, Sport, Süßigkeiten oder einem Hobby.
Da sich Kratom hervorragend in den Alltag integrieren lässt, besteht die Gefahr, dass der Konsum zur Gewohnheit wird. Der Konsument gewöhnt sich an die Wirkung und die Einnahme wird ein fester Bestandteil des Alltags. Aus dieser Gewohnheit kann eine geistige Abhängigkeit folgen, die beim Absetzen auch mit Entzugserscheinungen einhergeht. Beim abrupten Absetzen von Kratom kann Unwohlsein oder eine leichte Depression aufkommen. Der Körper kann mit Entzugserscheinungen in Form von allgemeinen Grippe-ähnlichen Symptomen als auch Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Erschöpfung oder Muskelschmerzen reagieren.
Langzeitkonsumenten berichten von einer körperlichen Entzugsdauer von circa einer Woche und beschreiben ihn als angenehmer als beispielsweise bei einem Koffeinentzug.
Ein weiteres Suchtpotential entsteht wenn Kratom konsumiert wird, um Kummer, Stress, schlechter Laune oder allgemeinem Unwohlsein auszuweichen. Kratom wirkt in solchen Situationen beruhigend und entfaltet seine gewöhnliche Wirkung. Dies kann zur Folge haben, dass Kratom als Ausweg aus unangenehmen Gemütszuständen missbraucht wird.
Problematisch bei Langzeitkonsum ist die Ausbildung einer Toleranz. Wird Kratom wiederholt und in kurzen Zeiträumen konsumiert kann es zur Ausbildung einer Toleranz führen. Die für die gewohnte Wirkung benötigte Menge an Kratom erhöht sich stetig. Dies führt dazu, dass der Konsum aufgrund der größer werdenden Mengen unangenehmer und auch teurer wird. Mit zunehmender Dosis erhöht sich die körperliche Belastung und das Gesundheitsrisiko steigt.